Drei Meistertitel für die Kickboxer
Dazu zwei Silbermedaillen - Bayerwaldler bei der „Bayerischen“ im Semikontakt erfolgreich
Spiegelau/Grainet. Bei den bayerischen Meisterschaften im Semikontakt-Kickboxen haben die fünf qualifizierten Bayerwaldkämpfer am Samstag in München ein beeindruckendes Ergebnis abgeliefert: Alle erreichten in ihren Klassen das Finale und unter dem Strich kamen drei Gold- und zwei Silbermedaillen heraus!
Für Robert Knödlseder war es der letzte Wettkampf bevor er im Rahmen des Bundeswehreinsatzes nach Afghanistan kommandiert wird. Er, der als einziger Landkreis-Kickboxer vor Wochenfrist bei den Irish Open als Silbermedaillengewinner auf dem Stockerl stand, überzeugte in seiner Gewichtsklasse (Herren bis 84 kg) von Beginn an und ließ seinen Gegnern nie den Hauch einer Chance. Im Finale traf er auf Ex-Weltmeister Daniel Gärtner, dem es aber ebenfalls nicht gelang, die Angriffe des Spiegelauers entscheidend zu stören.Zu Beginn der 2. Runde forderte Trainer Ralf Cebulla vom Spiegelauer Nationalkämpfer noch variantenreicher zu kämpfen. Knödlseder setzte die Anweisungen um und verdiente sich den bayerischen Meistertitel mit sieben Punkten Vorsprung. Jiri Hluseks Formkurve zeigte zwar seit Wochen nach oben, doch dass auch er (Klasse bis 79 kg) den Titel des bayerischen Meisters holen würde, war nicht zu erwarten gewesen. Doch der Spiegelauer überzeugte durch aggressive Kampfweise und schöne Fußkombinationen. Im Finale gegen Mehmet Sen siegte er durch technischen K. o. bereits in der 1. Runde. Unverkennbar war, dass Hluseks hartes Zusatztraining mit Robert Knödlseder Früchte trägt. Theresa Schinabeckstartete bei der „Bayerischen“ erstmals in der Damenklasse bis 55 kg. Die 16-Jährige, die international noch bei den Junioren antreten kann, stand ihren beiden Vereinskameraden in nichts nach. Im Finale traf sie auf die als gute Fußtechnikerin bekannte Julia Seitz aus Seubersdorf. Diesen Pluspunkt der Gegnerin machte Theresa Schinabeck vor allem mit tollen Kontertechniken mehr als wett. Die Neuschönauerin punktete ein ums andere Mal mit ihrer schnellen hinteren Faust und machte es ihrem Teamkollegen Jiri Hlusek gleich, in dem sie das Finale durch technischen K. o. für sich entschied und so für Titel Nummer 3 sorgte.
Der Finalkampf in der Gewichtsklasse bis 65 kg führte - wie schon beim Bayernpokal - Susanne Platten und Kaderkämpferin Nicole Blab zusammen. Nicole versuchte konzentrierter als zuletzt an die Sache heranzugehen. Es entwickelte sich ein spannender Kampf, in dem die Graineterin die 1. Runde dominierte, die 2. Runde aber der Kämpferin aus Seubersdorf überlassen musste. So stand es am Ende der Kampfzeit 19:19 und es ging in die Verlängerung. Die Bayerwaldkämpferin schaffte es hier nicht, ihre Gegnerin zu stellen und kurz vor Schluss musste sie den entscheidenden Treffer hinnehmen und verlor das Finale. Als letzter der Bayerwaldkämpfer ging Sebastian Knödlseder in der Juniorenklasse bis 74 kg auf die Kampffläche. Nach anfänglicher Nervosität zeigte sich der „kleine“ Knödlseder ähnlich souverän wie sein großer Bruder Robert. Gebremst wurde er erst im Finalkampf durch den erfahrenen Stefan Tautz aus Bad Abbach. Sebastian gelang es am Ende nicht ganz, in die Fußstapfen seines Bruders zu treten, doch durfte er sich über die Silbermedaille freuen. Trotz dieses großartigen Erfolgs mit drei bayerischen Meistertiteln und zwei Vizemeistern fuhr man mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause. Für die nächsten vier Monate fehlt mit Robert Knödlseder der Topkämpfer, der sowohl bei den Meisterschaften wie auch im Training schmerzlich vermisst werden wird. Am kommenden Wochenende geht es zu den Austrian Classics nach Kufstein. Dieser internationale Bewerb gehört zwischenzeitlich zu den größten Turnieren Europas und dürfte für die Waldler eine weitere Standortbestimmung sein.
tas