Volksfeste sind auch in diesem Jahr nicht möglich. Kurzerhand hat sich die Senioren Tagesbetreuung der Caritas entschlossen, das Oktoberfest zu sich in die Räume nach Mauth zu holen. Mit alkoholfreiem Radler, Leberkäs, selbstgebackenen Lebkuchenherzen und zünftiger Musik kamen die Seniorinnen und Senioren bald in die Feierlaune. Ein Highlight nicht nur für die SENTA-Gäste, sondern auch für die ehrenamtlichen Betreuerinnen. „Es ist so schön wieder in der Gruppe arbeiten zu können. Für viele der Besucher ist der SENTA-Tag wie ein Tag Urlaub“, freute sich Edith Hackl, die schon lange ehrenamtlich in der SENTA tätig ist.
(v.li.). Richtig kräftig mitgesungen haben die SENTA-Gäste in Mauth. Hier Maria Eder und Hilde Lenz.
Ehrenamt warum?
Rund ein Drittel aller Erwachsenen in Bayern arbeiten in einem Ehrenamt. Was bewegt Menschen aber dazu, einen großen Teil ihrer freien Zeit fürs Ehrenamt einzusetzen? Die Helferinnen von der Caritas Senioren Tagesbetreuung (SENTA) in Mauth – viele über Jahre dort engagiert – kennen darauf die Antwort: „Du schaust über den eigenen Tellerrand hinaus. Du wirst oft auch mit Situationen konfrontiert, die dich als Person wachsen lassen.“ Gerade bei der Betreuung von älteren Menschen ist häufig die 1:1-Betreuung wichtig. „Für uns wäre die Seniorenarbeit, ohne unsere Helferinnen nicht möglich. Schließlich haben wir einen hohen Anspruch in unserer Betreuung“, erklärte Heidi Teufel, Koordinatorin der Senioren Tagesbetreuungen im Kreis-Caritasverband FRG. Es gilt, sich ausreichend Zeit zum Reden, zum Zuhören und auch zum Mutmachen zu nehmen. „Ganz wichtig ist es, den Senioren eine belastbare Struktur im Wochen- und Tagesablauf zu geben. Auch die Familien, brauchen die Entlastung dringend“, weiß Uschi Ratzesberger, die in Mauth die SENTA leitet. „Es gilt, sozialer Isolation, die leider häufig mit dem Älterwerden - auch bei uns- einhergeht, zu begegnen.“ Die Betreuungseinrichtung in Mauth sucht für ihre Arbeit immer wieder engagierte Bürger. „Wenn ich abends nach Hause gehe, fühle ich mich richtiggehend glücklich. Die Gespräche mit den Senioren tun mir richtig gut“, so eine begeisterte Ingrid Gibis, die bereits seit sechs Jahren dabei ist. Viele kommen aus persönlichen Erfahrungen zur Betreuungsarbeit ins Team der SENTA. „Ich habe meine Eltern gepflegt. Meinen Vater sogar fünfzehn Jahre. Eigentlich bin ich gelernte Verkäuferin“, so Bettina Kerschbaum. „Aber die Arbeit mit älteren Menschen gibt mir so viel, ich möchte das unter keinen Umständen missen!“
(v.li.) Die SENTA-Leitung Uschi Ratzesberger und SENTA-Koordinatorín Heidi Teufel legten sich musikalisch ordentlich ins Zeug. SENTA-Gast Monika Kubitschek (Mitte).
Sie wollen bei der Caritas Senioren Tagesbetreuung in Mauth mitmachen? Infos unter Tel. 08581-9882-109.