WAIDLER.COM war im Interview mit dem Kult-Gastronomen Mario Künzel aus Passau.
Am Ende des Beitrags findest Du außerdem einige Gewinnspiele mit den aktuellen Restaurants von Mario Künzel!
Mario Künzel - Ein Leben für die Gastro
Der Passauer Kult-Gastronom Mario Künzel – er ist ein echter 68er, zumindest dem Jahrgang nach. Und im Interview mit ihm wird ganz schnell klar, so ein bisserl was vom Spirit, der Kreativität und dem Unabhängigkeitsgedanken aus der Zeit seines Geburtsjahrzehnts verkörpert er bis heute. Seit mehr als 30 Jahren gehört er in Passau zu den Großen in der Gastro-Landschaft. Er kam, machte ein Szenelokal nach dem anderen auf und siegte: Unser Portrait zeigt eine niederbayerische Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.
Aufgewachsen ist er in Kropfmühl, zur Schule ging er dann in Passau und zum Betriebswirtschaftsstudium nach Regensburg. Aus der „Betriebswirtschaft“ wurde schließlich „Gastwirtschaft“ – aber das passt schon, sagt er und grinst: „Meine Leidenschaft war immer die Gastro und da ist auch kein Ende in Sicht.
Der Passauer Kult-Gastronom Mario Künzel (rechts)
Aber jetzt mal schön der Reihe nach…
In die Gastronomie ist er „irgendwie so hineingerutscht“. In den 80er-Jahren war er Kellner in der „Traumfabrik“, hat in Griechenland gejobbt und dann auch im „Bahnhof Neustift“. Das alles hat ihm einen Riesenspaß gemacht. Vor allem an den „Bahnhof Neustift“ hatte er sein Herz verloren und es war quasi der Jackpot, als seine Großeltern ihm 1990 das Lokal zum 22. Geburtstag geschenkt haben. Damit hat alles angefangen. Die ersten Erfahrungen mit dem Nachtleben hatte er schon sehr viel früher gemacht, nämlich als er mit seinem Vater zusammen bei Auftritten musizierte. Mit 15 hat er auch schon hie und da mal aufgelegt – eine riesige Plattensammlung war sein Grundstock. Im „Bahnhof Neustift“, wo er jetzt also der Chef war, konnte er dann alles umsetzen. Gelaufen ist der Laden von Anfang an. Und wie!
„Ich hab‘ ausgeschenkt, selbst aufgelegt, Bands geholt und das alles war irgendwie neu. Vor allem der abwechslungsreiche Musikstill war ein Erfolgsbaustein."
Zuerst waren es um die 50 Leute, die auf den Tischen getanzt haben, zwei Jahre später war das Lokal absoluter Kult – und zwar im Umkreis von 150 km. 1995 kam der „Bahnhof Schaibing“ dazu und mit ihm der legendäre Party-Express, der zwischen den beiden Bahnhöfen hin- und herfuhr. Tausende von Leuten haben hier abgefeiert. Fünf Jahre später machte dann ein schweres Unwetter dem großen Bahnhofs-Hype ein Ende – das Wasser in Schaibing hatte alles weggeschwemmt – und so blieb ihm der „Bahnhof Neustift“, den er dann 2008 schließlich verkauft hat.
„Im Nachhinein war es vielleicht ein Fehler, wer weiß das schon“, erzählt Mario Künzel. „Aber damals war ich echt durch, nach inzwischen 18 Jahren in der Nachtgastronomie. Da waren auch zwei meiner Kinder schon geboren und ich wollte endlich mal öfter zuhause sein. Außerdem war das die Hochzeit meiner Gastrokarriere, wir hatten mittlerweile 11 Lokale und es war mir einfach alles ein wenig viel.“
Der Bahnhof Neustift in Passau mit Biergarten
Das darf man ihm auf’s Wort glauben, denn es ist echt schwierig den Überblick darüber zu behalten, wann Mario Künzel - gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Petra Künzel - welches Lokal aufgemacht hat…
Zusätzlich zum „Bahnhof Neustift“ war er seit 1997 schon mit dem „Saus & Braus“ im Passauer Heuwinkel weiterhin auf Erfolgskurs, hat die Räumlichkeiten dort dann erweitert, wodurch das „Sausitas“ und der „Club Sausitas“ dazukamen. Dann wollte er, wie er sagt, ein wenig weg vom „Halli Galli“, hat 2001 das altehrwürdige Passauer „Gasthaus zur Rose“ kurzerhand ins „Café Roses“ verwandelt und gleichzeitig seine Leidenschaft für die Crossover-Küche entdeckt. „Es war einfach die Zeit, seriöser zu werden“, lächelt er verschmitzt. „Es ist alles wirklich höllisch gut gelaufen.“
Das war natürlich längst nicht alles: 2004 kam er von einem New York-Trip zurück und hatte bereits den nächsten Coup auf dem Plan:
„In New York habe ich ein lässiges assiatisches Food-Konzept endteckt, dass mich schwer beintdruckt hat. Bei uns gab es nur diese klassischen China-Restaurants mit Drachen und Jadeschnitzereien, ein No Go, also musste ein neues Konzept her“.
Mario Künzel
Flugs hat er das „Sensasian“ in der Passauer Fuzo zum nächsten Kultobjekt gemacht. Sushi, Curry und Showcooking in stylischem Ambiente waren hier die Geheimzutaten. Mehr als ein ¾ Jahr hatte er sich intensiv mit der modernen asiatischen Küche beschäftigt, in München, in London – sich alles abgeschaut, was er gut fand und das dann adaptiert.
„Es kam wahnsinnig gut an“, erinnert sich Künzel. „Damals war asiatisches Soulfood „in“, alles war clean und stylisch und eigentlich hätte ich ein Franchisekonzept draus machen sollen.“
Sowohl das „Roses“ wie auch das „Sausitas“ waren Dauerrenner bis 2016. Und damit nicht genug: Schon 2004 hatte er ja auch DIE Studentenkneipe überhaupt, das „Frizz“ übernommen.
Hier war er mehr der Macher im Hintergrund, denn aus der Studentenszene war er zu diesem Zeitpunkt schon raus, rein altersmäßig, wie er sagt.
Na, so schlimm kann das mit dem Alter nicht gewesen sein, denn das „Frizz“ hat gebrummt und es gibt wohl kaum einen Studenten, von Hamburg bis tief in den bayerischen Wald, der dort nicht bis in die Puppen gefeiert hat…
Aber zurück zur Chronologie.
2006 hat er dann ein bayerisches Lokal aufgemacht, die „3 Linden“ in der Altstadt. Das hat er über Jahre betrieben – aber:
„So ganz Meins, war’s einfach nicht. Es war ein tolles Lokal aber das Konzept, so wie die Brauerei sich das vorgestellt hatte, war einfach nicht umsetzbar.“ sagt Künzel.
Aber ein Lokal mehr oder weniger ist kaum ins Gewicht gefallen, denn inzwischen hatte Mario Künzel gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin ja auch noch das „italy“ in der Stadtgalerie eröffnet. Das Lokal war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte und ist es auch heute noch.
Restaurant "Italy Passau" von innen.
Zusätzlich gibt es seit 2012 auch noch den „Kaisergarten“ in der Bahnhofstraße, der beliebte Biergarten mit Beachfeeling. Dem hat er übrigens erst im Frühjahr dieses Jahres ein völlig neues Konzept verpasst – heute ist es „Der weiße Thai“, ein asiatisches Fusionsrestaurant und – wie kann es anders sein, ein weiteres Erfolgslokal.
Blick auf das Restaurant "Der Weiße Thai" in Passau
Ganz nebenbei touren übrigens seit 2016 auch Künzels „Grill Bill-Foodtrucks“ erfolgreich durch Europa und vor drei Jahren hat er begonnen, eigene Festivals damit im Bayerischen Wald zu etablieren. Corona hat ihm dabei einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber auch dieser Schiene wird er weiter folgen – was sonst?
Foodtruck von Grill Bill
Und auch der Bahnhof Neustift hat die Künzels niemals losgelassen.
„Ich bin mit meinen Kids da oft spazieren gegangen. Und es hat mir einfach in der Seele wehgetan, dass alles so verfällt. Das konnte einfach nicht sein!“
Also haben Sie sich 2020 – 30 Jahre nach seinem Start – den Bahnhof zurückgeholt und ihn wieder eröffnet. Nicht als Party-Location, sondern mit Pizza Neapolitana und Grill-Bill-Burgern. Bedingt durch die Corona-Krise konzentrierten sie sich auf Abhol- u. Lieferdienste. Damit haben Sie einen weiteren Treffer gelandet und so auch Lockdown & Co. gut überstanden.
„Es hat sich schnell herumgesprochen, dass unsere Pizzen die besten sind. Und als wir wieder aufsperren durften, war Sommer und der große Biergarten immer proppenvoll. Ohne Reservierung, keine Chance. Unser Bahnhof Neustift ist zu neuem Leben erwacht und das freut uns riesig!“
Mario Künzels Augen strahlen, wenn er von seinem Bahnhof spricht. Und an’s Aufhören denkt er noch lange nicht. Er hat viel Glück gehabt, war oft in seinem Leben zur richtigen Zeit am richtigen Ort – aber es gab auch Rückschläge. 2011 traf ihn eine wie er sagt „Extrem schwierige Steuerprüfung, die mir von 100 auf 0 den Boden unter den Füßen weggerissen hat.“ Eine Lebenskrise, die ihn nachhaltig prägte.
Trotzdem treibt es ihn weiter, weil er halt nicht anders kann. Er ist Gastronom mit Leib und Seele.
„Ich hab‘ immer die Bestätigung gebraucht, etwas richtig zu machen. Ich bin halt durch und durch Perfektionist. Wenn in der Gastro was nicht richtig läuft, werde ich nervös und es macht mich rasend. Außerdem begeistern mich neue Ideen, neue Konzepte und dann will ich das in meinem Sinn umsetzen. Am besten gleich. Mein großes Glück war, dass ich die Leute um mich herum immer begeistern, immer mitnehmen konnte und aktiver Teil von allem war. Ich bin jetzt 53 Jahre alt, aber im Kopf noch viel jünger. Wer denkt schon an Rente? Ich will die nächsten 10, 15 Jahre noch was bewegen.“
Und das ist auch schon in Sicht: Das nächste Lokal soll ein moderner, stylischer Grieche werden. Dies fehlt noch in seiner Sammlung und da stehen die Planungen schon… Und das absolute Highlight wird das Container-Hotel in Freyung.
„Ich wollte schon immer ein Hotel!“ lacht Mario Künzel. „Und jetzt wird es Wirklichkeit. Mein 4* plus-Hotel „40 Feet“! Ich bin hotelfanatisch, schon immer und jetzt lass ich grad 15 Schiff-Container anfertigen. Es wird super, mit Restaurant und allem Pipapo. Eröffnet wird 2023 zur Landesgartenschau. Das wird nochmal was ganz Neues für mich und ich kann kaum erwarten, dass es losgeht!“
Kooperieren will der künftige Hotelier hier u.a. mit der Stadt Freyung und den Wolfsteiner Werkstätten.
„Vielleicht gibt es eine Möglichkeit hier auch Menschen mit Handicap eine kleine Chance zu geben, wir werden sehen. Ich hab‘ da meine Visionen. Wenn ich die nicht mehr habe, dann hat das Leben so einen Cut, einen Break und das könnte ich mir nicht vorstellen. Ich hatte Erfolge, ich habe gelitten, aber ich bin immer am Ball geblieben. Das ist mein Leben. Grad durch Corona merke ich, dass mir das alles einen richtigen Booster gegeben hat. Jetzt geht’s noch mal richtig los!“
Das geplante Containerhotel in Freyung
Mario Künzel ist immer seinen Weg gegangen. Er ist eine Passauer Gastro-Größe – kein Promi, das Wort mag er nicht. Aber: „A Hund is‘ er scho“. Ein bunter Hund. Ein harter Hund aber ist er nicht. Ganz im Gegenteil. Mittlerweile sind auch zwei von drei Kindern mit im Unternehmen dabei. Bleiben wir gespannt, was zukünftig von den Künzels zu erwarten sein wird.
Gewinnspiele
Gewinne mit etwas Glück 1 von 18 Gutscheinen. Zur Auswahl stehen Gutschein-Gewinnspiele von Bahnhof Neustift, Italy und Der Weiße Thai. Du kannst auch an allen 3 Gewinnspielen teilnehmen, um deine Chancen auf einen Gewinn zu erhöhen.
Gewinnspiel - Bahnhof Neustift:
- 1 von 3 Gutscheinen für eine Pizza
- 1 von 3 Gutscheinen für einen Burger
- 1 Gutschein für "neapolitanischer Glücksmoment für 2 Personen"
Gewinnspiel - Italy:
- 1 von 3 Gutscheinen für eine Pizza
- 1 von 3 Gutscheinen für Pasta
Gewinnspiel - Der Weiße Thai
- 1 von 5 Gerichten nach Wahl
WAIDLER.COM, Der Weiße Thai, Italy und der Bahnhof Neustift wünschen dir viel Erfolg beim Gewinnspiel!