Wie gelingt Integration durch Beschäftigung?

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03.02.2016
Passau

Reges Interesse an IHK-Informationsveranstaltung zu Flüchtlingen

Dass bei den Unternehmen der Region Interesse an der Anstellung von Flüchtlingen besteht, zeigte sich bei der IHK-Veranstaltung „Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung“, die in Kooperation mit der Arbeitsagentur und dem Wirtschaftsforum durchgeführt wurde. Themen waren unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen für Praktika, Ausbildung und Arbeitsaufnahme von Asylbewerbern, die Abläufe bei einem Antrag auf Arbeitserlaubnis, Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit und potenzielle Herausforderungen. „Die Integration der Flüchtlinge ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Günter Braun, IHK-Bereichsleiter Weiterbildung, zum Fazit der Veranstaltung.

Als Fachreferenten geladen waren Jakob Schreiner, der das Projekt des Wirtschaftsforums zur Integration von Flüchtlingen betreut, Michael Zink von der Berufsschule Vilshofen und Maria Lippl von der Agentur für Arbeit in Passau. Sie gaben Einblick in ihre Tätigkeiten und berichteten von positiven wie negativen Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen, hoben aber gleichzeitig die hohe Motivation der Ankömmlinge hervor. „Beinahe alle haben verstanden, dass Deutsch die Grundlage, der Schlüssel zum Erfolg ist“, unterstrich Schreiner.

Referenten und Organisatoren der Veranstaltung: Stefan Weinberger Personalleiter bei Streicher, Michael Zink von der Berufsschule Vilshofen, Jakob Schreiner, Beauftragter für das Integrationsprojekt des Wirtschaftsforums, Maria Lippl von der Agentur für Arbeit in Passau und Günter Braun, Bereichsleiter Weiterbildung bei der IHK
Referenten und Organisatoren der Veranstaltung: Stefan Weinberger Personalleiter bei Streicher, Michael Zink von der Berufsschule Vilshofen, Jakob Schreiner, Beauftragter für das Integrationsprojekt des Wirtschaftsforums, Maria Lippl von der Agentur für Arbeit in Passau und Günter Braun, Bereichsleiter Weiterbildung bei der IHK

Diese Deutschkenntnisse lassen sich aus der Sicht von Zink schneller im betrieblichen Arbeitsalltag erwerben. Er plädierte für Kümmererstrukturen in den Unternehmen, die Flüchtlinge beschäftigen möchten. Die Voraussetzungen, die die Menschen mitbringen, sind seinen Aussagen nach sehr unterschiedlich: „Wir haben es mit Analphabeten bis hin zu Leuten mit Hochschulbildung zu tun.“
Im zweiten Teil der Veranstaltung teilten Menschen, die jeden Tag mit Flüchtlingen arbeiten, ihre Erfahrungen mit den rund 30 Anwesenden. Stefan Weinberger, Personalleiter der Deggendorfer Firma Streicher, und Josef Greindl, Konditormeister und Inhaber mehrerer Passauer Cafés, erzählten von der täglichen Zusammenarbeit. Der Zentinger Gemeinderat Klaus Repper, ehrenamtlich in der dort ansässigen Flüchtlingsunterkunft tätig, eröffnete eine ganz andere Perspektive. Er schilderte die Lebenssituation der Menschen und die Versuche, Praktikums- und Ausbildungs-, aber auch Schulplätze zu organisieren. „Wir suchen, suchen und suchen“, berichtete er und lobte zugleich das Engagement der Zentinger: „Bei uns vor Ort herrscht eine unheimlich große Bereitschaft, sich mit Flüchtlingen zu beschäftigen.“

Die Teilnehmerstimmen waren durchweg positiv. Jutta Gryska, Geschäftsführerin des Quellness Golf Resorts in Bad Griesbach, wurde durch die IHK-Broschüre zur betrieblichen Integration von Flüchtlingen auf die Veranstaltung aufmerksam und freute sich über den ersten Überblick zum Thema. „Wir würden gerne jemanden beschäftigen“, erklärte sie, „gerade in der Hotellerie und Gastronomie haben wir oft Schwierigkeiten, unsere Arbeitsplätze zu besetzen.“ Ihr nächster Schritt wird sie zum Arbeitsamt führen, um eine mögliche Herangehensweise zu besprechen. Dass die Ausbildung oder Beschäftigung eines Flüchtlings aufgrund der sprachlichen und kulturellen Unterschiede zur Herausforderung werden könnte, ist ihr durchaus bewusst: „Hier muss sich natürlich intensiver gekümmert werden als bisher.“
Die Weiterbildungsbroschüre zum Thema Flüchtlinge, das IHK-Aktionsprogramm sowie weitere Informationen finden Sie unter www.ihk-niederbayern.de/fluechtlinge.


- AB


IHK für Niederbayern in PassauPassau

Quellenangaben

IHK

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