Auf Einladung von ZF machten sich eine Delegation des Passauer Stadtrates mit Oberbürgermeister Jürgen Dupper und die weiteren Projektpartner auf zum Bodensee, um sich vor Ort über das Projekt eines autonom fahrenden Bus-Shuttles zu informieren und damit Probefahrten auf der werkseigenen Teststrecke zu unternehmen. Außerdem erhielten die Teilnehmer detaillierte Einblicke in die Bereiche „Sicherheitskonzept“, „Qualitätsstandards“ sowie „Wartung und Service“.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Testfahrt war für alle Neuland und somit ein großes Erlebnis, zumal dadurch offensichtlich wurde, was heute schon bei der Mobilität der Zukunft möglich ist. Ich danke den Verantwortlichen für ihr stetiges Engagement und bin sehr gespannt auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie.“
„Wir freuen uns über den Besuch und die positiven Rückmeldungen aus dem Stadtrat. Nun arbeiten wir mit den Projektpartnern daran, der Stadt Passau ein Umsetzungskonzept vorlegen zu können“, erklärt Andreas Moser, Leiter der ZF-Division Industrietechnik und des Standorts Passau.
Im April wurde der Stadt Passau die Idee vorgestellt, elektrifizierte und autonom fahrende Bus-Shuttles im Passauer Stadtgebiet einzusetzen. Der Passauer Bundestagsabgeordnete und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte den Anstoß dazu gegeben. Das Projektkonzept kommt von der ZF Mobility Solutions GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der ZF Friedrichshafen AG, der Bayerischen Regionaleisenbahn GmbH (BRE) sowie der DB Regio Bus und dem Regionalbusverkehr Passau (RBP), ein Gemeinschaftsunternehmen der Firmen Eichberger und Lorenz sowie der Deutsche Bahn AG. Das Stadtratsplenum beauftragte die Verwaltung in seiner Sitzung am 26. April dieses Jahres, mögliche Streckenführungen, zu erwartende Kosten und Fördermöglichkeiten zu prüfen. Im Rahmen dieser Sitzung hat ZF den Prototyp des Bus-Shuttles in der Dreiländerhalle ausgestellt. Dieser könne bis zu 22 Passagiere (acht Sitz- und 14 Stehplätze) mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometer und einer Reichweite von etwa 505 Kilometern durch das Stadtgebiet transportieren. Eine Schnellladung sei in zehn Minuten möglich. Am 26. Juli beschloss der Stadtrat, bei den Partnern eine tieferführende Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 100.000 Euro.
Stadtrat Franz Prügl, Stadtrat Martin Burkert, Jochen Benz (Leiter Vertrieb und Geschäftsentwicklung ZF Mobility Solutions GmbH), Michael Hoffmann (Geschäftsführer ZF Mobility Solutions GmbH), Michael Karmainski (Leiter RBO-Niederlassung Süd), Harald Eichberger (Geschäftsführer Eichberger Reisen), Werner Engl (Leiter Vertrieb Autonome Transportsysteme, ZF Friedrichshafen AG), Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Georg Radke (Geschäftsführer Bayerische Regionaleisenbahn GmbH (BRE)), Gerhard Curth (Geschäftsführer BRE), Jochen Reitstätter (Leitungsreferent BRE), Heidi Bauer (Regionalbeauftragte Granitbahn), Stadträtin Dr. Stefanie Wehner, Raphaela Pagany (Dienststellenleiterin städt. Verkehrsplanung), Andreas Moser (Leiter Division Industrietechnik und Standort Passau, ZF Friedrichshafen AG), Stadträtin Evi Buhmann, Stadtrat Manfred Springinklee, Stadtrat Jonas Ludwig Weidenthaler und Stadträtin Sissi Geyer.
„Mit dem Einsatz einer derartigen innovativen Mobilitätsform kann auf den sich wandelnden Bedarf im individuellen und im öffentlichen Verkehr wirksam reagiert und der städtische Verkehr effizienter gesteuert werden“, sagt Jochen Benz, ZF-Projektleiter und bei der ZF Mobility Solutions GmbH zuständig für Vertrieb und Geschäftsentwicklung. Ein autonom fahrender Bus-Shuttle soll den motorisierten Individualverkehr reduzieren und eine umweltfreundliche und moderne Fahrweise ermöglichen. Mit ZF Services am Standort Passau könnte das technologische Know-how vor Ort für das Service- und Wartungsangebot genutzt werden. Der Begriff autonomes Fahren beschreibt in der Regel selbstfahrende Fahrzeuge oder Transportsysteme, die sich ohne Eingriff eines menschlichen Fahrers zielgerichtet fortbewegen.
ZF hat über das Unternehmen „2getthere", bei dem es 2019 die Mehrheit erworben hat, bereits seit 1997 unter anderem an Flughäfen, in Gewerbe- und Themenparks sowie in städtischer Verkehrsinfrastruktur autonom fahrende Fahrzeuge im Einsatz. Sie haben dabei über 100 Millionen Kilometer zurückgelegt und 14 Millionen Fahrgäste befördert.
Die DB Regio Bus ist mit ihren Tochtergesellschaften eines der größten Busunternehmen in Deutschland. Sie hat bereits im Rahmen erster Pilotbetriebe mit hochautomatisierten Shuttle-Bussen Erfahrungen im öffentlichen Personennahverkehr gesammelt.