Die Leidenschaft für Kaffee war es, die Jens Kirmse dazu bewegte, in Hamburg eine Lehre als Kaffeeröster zu beginnen. Und das Leitmotiv des Kaffees sollte sich künftig durch sein Berufsleben ziehen. Als das Spielzeugmuseum in Zwiesel schloss, entschied er sich, hier eine Kaffeerösterei zu eröffnen.
Jens Kirmse schwört auf seine Ware und auf seine Art der Röstung. Die Rohstoffe sind handgepflückt aus höheren Anbaugebieten, stammen aus Mischkulturen, wo die Kaffeebohnen zwischen Mangos und Papayas wachsen, und werden fair gehandelt. Er oder eines seiner Kinder sind auf jeder Plantage, von der Kaffee bezogen wird, entweder selbst gewesen oder haben Kenntnisse über das Anbaugebiet über andere Röstereien. Außerdem reisen Plantagenbesitzer nach Zwiesel, um ihre Ware vorzustellen – aus Afrika, Mittelamerika, Asien, Indien, Australien und von vielen Inseln. Geliefert werden die Bohnen in Holzfässern oder Kaffeesäckchen. Jens Kirmse stellt die Bohnen zu Mischungen zusammen und unterzieht sie einer Langzeitröstung. „Alle gesundheitlich bedenklichen Stoffe bauen sich dabei ab“, sagt er, „von diesem Schonkaffee bekommt man keine Magenschmerzen und der Koffeingehalt liegt mit 0,5 bis 1,5 Prozent sehr niedrig.“ Sie erkennen guten Kaffee daran, dass er auch schmeckt, wenn Sie ihn ohne Milch und Zucker kalt werden lassen“, sagt Jens Kirmse.
25 Sorten hat er momentan im Angebot, außerdem eigens für die gehobene Gastronomie hergestellte Mischungen. Vieles wird im Laden verkostet und verkauft – an Jung und Alt, an Einheimische und Touristen. Doch auch der Versand, der in die ganze Welt geht, macht einen Teil seines Geschäfts aus. So beziehen etwa deutsche Bäcker in London seine Spezialmischungen. Einige Kunden kaufen sich auch ihren Rohkaffee bei Jens Kirmse und rösten ihn zu Hause selber. Der Fachmann bietet hierfür Kurse an. Überdies finden regelmäßig Veranstaltungen statt, in denen er die Geschichte des Kaffees vermittelt, Filme zeigt und Schauröstungen durchführt.
Da Waidler
