Die katholischen Kindertageseinrichtungen sind Begegnungsorte in den Pfarrgemeinden. Sie sind ein Ort der Kirche und des Glaubens. Deshalb sind dem Bistum Passau und der Caritas eine persönlich-spirituelle sowie religionspädagogische Bildung ein großes Anliegen. Die Kita-Mitarbeitenden sollen den Kindern das Evangelium erschließen, das Wirken der Kirche vermitteln und „den Himmel offen halten“ hat Diözesanbischof Dr. Stefan Oster (SDB) am Mittwoch, 8. September, bestätigt.
Zum Abschluss des Kurses „Kita Kirche Caritas“ (KKC) betonte der Bischof, Kinder sollten vom Geheimnis Gottes berührt werden, davon Zeugnis erhalten. Das Innerste der Kirche als Wohnort Gottes solle erfahrbar werden. Der Kurs solle dazu beitragen, solchen Dienst an den Kindern zu leisten. Und zwar als Dienst im Sinne von Caritas als selbstlosem Handeln um der Menschen willen. Dazu müsse man sich selbst von Gott getragen wissen, im Innersten darauf vertrauen und dies authentisch leben. Die Kinder würden dies spüren.
Insgesamt haben 60 Erzieherinnen an der zweijährigen Kursreihe teilgenommen. Im Mittelpunkt standen die persönliche Entwicklung, die Begegnung mit dem Evangelium und mit der Erfahrungswelt Kirche. Bei der Andacht in Passau überreichte der Bischof den Erzieherinnen als Zeichen eine Bibel. Es war zum ersten Mal in der Geschichte des seit den 80er Jahren bestehenden Kurses, dass der Bischof zur Abschlussfeier kam.
Für Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer ermöglicht es der Kurs „die eigene Spiritualität zu vertiefen, sowie Grundlagen zu schaffen, um einen fundierten und tragfähigen Glauben an die Kinder weiterzugeben“. Damit würden die Kitas in den pastoralen Räumen eine wichtige Rolle einnehmen.
Bischof Dr. Stefan Oster (SDB) überreichte der Erzieherin Andrea Grubmüller aus der Kita St. Elisabeth in Pfarrkirchen zum Abschluss des Kurses „Kita Kirche Caritas“ eine Bibel. Mit dabei Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer.
Bei zwei Kursserien in der Region Burghausen und einer in Passau haben sich die Erzieherinnen über zwei Jahre zu drei Modulen mehrtätig getroffen. Wie der Leiter der Stabsstelle Kita-Pastoral und Kursleiter, Andreas Kindermann, erläutert, ging es zentral darum, biblische Geschichten mit dem eigenen Leben zu verknüpfen. Der eigene Glaube und die persönliche religiöse Kompetenz seien entscheidend. Nur so könnten Glaube und Bibel den Kindern wie deren Familien vermittelt werden. Denn die Kita sei als Begegnungsort in das pfarrliche Leben einzubinden.
Teilnehmerinnen bestätigten diesen Ansatz. Für Daniela Eichinger bot der Kurs viele Möglichkeiten, sich persönlich mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen. „Das, was wir in dieser Gemeinschaft erfahren durften, kann ich nun in den Alltag der Kita mitnehmen. „Das war sehr stimmig“, sagt die Leiterin der Caritas-Kita St. Michael in Bad Griesbach. Andrea Grubmüller, die in der Caritas-Kita St. Elisabeth in Pfarrkirchen arbeitet, ist „persönlich sehr bereichert davon, wie biblische Geschichten in das Heute übertragen wurden. Ich gehe wieder bewusster religiöse Themen an“.