Über die Geschichte und Hintergründe der Hinterglasmalerei sowie deren besondere Tradition im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet informierten sich zahlreiche Mitglieder des CSU-Ortsverbandes Freyung im Rahmen eines Monatstreffens im Hinterglasmuseum in Schönbrunn a. Lusen. Die Anfänge der Hinterglasmalerei lassen sich bereits in der Antike finden. In Raimundsreut entstanden ab dem Jahr 1737 Hinterglasbilder, wobei der Ort zum regionalen Zentrum der Hinterglasmalerei avancierte. Die benötigten Glasscheiben bezogen die Maler durch die nahegelegene Glashütte in Schönbrunn a. Lusen. In vier Generationen malten u. a. die Mitglieder der Familie Peterhansl in Raimundsreut Heiligenbilder, Bilder von der Hl. Dreifaltigkeit und Armenseelenbilder und entwickelten so im 18. und 19. Jahrhundert die bekannte Raimundsreuter Schule. Der nahe gelegene Wallfahrtsort zur Hl. Mutter Anna auf dem Kreuzberg stellte – neben dem Verkauf im gesamten süddeutschen Raum sowie ins benachbarte Ausland – ein lukratives Absatzgebiet für die Hinterglasbilder dar. So wurden von den Raimundsreuter Malerfamilien Anfang des 19. Jahrhunderts jährlich bis zu 40.000 Hinterglasbilder gefertigt. „Die Ausstellung zur Geschichte der Raimundsreuter Hinterglasmalerei beleuchtet umfassend die verschiedenen Facetten der örtlichen Volkskunst“, zeigt sich CSU-Ortsvorsitzender Otto Christoph nach dem Rundgang begeistert.
Besonders beeindruckend sei insbesondere die filigrane Handwerkskunst, welche diese Form der Malerei ausmache. Sowohl das Glas als Malgrund als auch die technische Ausführung erfordert von den Malern besondere Fertigkeiten. Die Hinterglasbilder werden auf der Rückseite seitenverkehrt und von vorne nach hinten aufgetragen. Von vorne gesehen verleiht das Glas dem Bild eine besondere Leuchtkraft. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich lobte das Museum als wertvollen Beitrag zur Bewahrung des historischen kulturellen Erbes der Region. „Mit viel Liebe zum Detail werden hier die Geschichte der Hinterglasmalerei sowie deren technische Finessen erläutert und zahlreiche Bilder aus privater Sammlung würdevoll in Szene gesetzt.“ Zahlreiche Hinterglasbilder, die in der Ausstellung des Museums zu sehen sind, stammen aus der privaten Sammlung von Josefine Nußhart, welche diese über viel Jahrzehnte hinweg zusammengetragen hatte.