25 Jahre Mauerfall wieder ins Bewusstsein gerückt

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23.12.2015
Grafenau

25 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands – dieses Ereignis befindet sich für die meisten Jugendlichen weit weg von ihrer eigenen Lebenswelt. Für die Schüler der Realschule Grafenau wurde dieses Ereignis durch eine Ausstellung in den letzten Tagen erlebbar.

„Der Weg zur Deutschen Einheit“ ist der Titel der Ausstellung, die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Auswärtigen Amtes erarbeitet wurde, und die vom 14. – 22. Dezember 2015 an der Staatlichen Realschule Grafenau zu besichtigen war. Ziel dieser Ausstellung ist es, die Vorgänge des Jahres zwischen dem 9. November 1989 und dem 3.Oktober 1990 chronologisch darzustellen, aber auch auf die politischen Folgen und Probleme einzugehen, die sich aus einem wiedervereinigten Deutschland in der Mitte Europas ergeben würden. Wie die Stellung dieser BRD in der heutigen globalen Welt geworden ist, wird in einigen Plakaten wie z.B. Wirtschaft, BRD und Europa, BRD und die Welt vorgestellt. Darüber hinaus sind in den Plakaten auch Zeitzeugeninterviews eingearbeitet, die mittels QR-Code auf internetfähigen Handys abgerufen werden können und die Geschichte auf andere und eindrucksvolle Weise erfahrbar machen. Vor allem die Abschlussklassen waren in den letzten Tagen gefordert und beschäftigen sich in einigen Unterrichtsstunden mit der Ausstellung.

 Mit einem Blumenstrauß bedankte sich Schulleiter Günther Schwarzbauer bei MdB Rita Hagl-Kehl und der Organisatorin Gertraud Bogner.
Mit einem Blumenstrauß bedankte sich Schulleiter Günther Schwarzbauer bei MdB Rita Hagl-Kehl und der Organisatorin Gertraud Bogner. 

Den Höhepunkt bildete für die Schüler aber der Besuch der Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl, die ihrerseits versuchte, den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der historischen Ereignisse aus ihrer ganz persönlichen Sicht nahe zu bringen. Sie ging der Frage nach, warum eine derartige Ausstellung überhaupt gemacht wird. Schnell wurde auch den Schülern klar, dass man die Vergangenheit kennen muss, um die Gegenwart zu verstehen und für die Zukunft zu lernen. Den Schülern der Abschlussklassen – eine Generation, die nur ein vereintes Deutschland kennt – konnte sie eindrucksvoll vermitteln, warum die Wiedervereinigung für die Menschen überhaupt erstrebenswert war, ja herbeigesehnt wurde – reichte doch die jahrzehntelange Trennung bis in die Familien hinein. Hinzu kam der ständige Mangel an allem, was im Westen ganz selbstverständlich konsumiert wurde und nicht zuletzt der Mangel an Freiheit. Als dann endlich aus dem Osten, nämlich der UdSSR und deren Ministerpräsidenten Michail Gorbatschow, das Signal für mehr Öffnung zum Westen hin und mehr Freiheit im Inneren kam, schien die Zeit reif zu sein und die Menschen konnten es endlich wagen, ihren Wünschen und Forderungen Nachdruck zu verleihen wie in den Montagsdemonstrationen in Leipzig geschehen. „The wind of change“, wie es das von Hagl-Kehl eingangs gespielte Lied der Band ‚Scorpions‘ aus dem Jahr 1989 beschrieb, wurde von immer mehr Menschen verspürt und verlieh den Mut, das ‚Unmögliche‘, nämlich die Vereinigung beider deutscher Staaten auf der Grundlage von Demokratie und Menschenrechten, zu denken und dafür die eigene Sicherheit zu riskieren.

Vor dem Hintergrund der Geschichte forderte Rita Hagl-Kehl die Schüler auf, darüber nachzudenken, welchen Wert die Demokratie habe. Sie gelte es zu schätzen und zu bewahren.

Realschuldirektor bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei der Bundestagsabgeordneten für ihre Zeit sowie bei Studienrätin Gertraud Bogner für die Organisation der Ausstellung. Diese bilde für die Schüler einen weiteren wichtigen Mosaikstein für die Bildung eigener Meinung.


- AB


Staatliche Realschule GrafenauGrafenau

Quellenangaben

Realschule Grafenau

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