Ausstellung am LLG Grafenau zeigt „Historische Wendepunkte der Antike“.
Im Rahmen einer projektbezogenen Zusammenarbeit zwischen dem Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium Grafenau und der Professur für Alte Geschichte an der Universität Passau zeigt das LLG in den nächsten beiden Wochen die an der Universität erstellte und didaktisch aufgearbeitete Ausstellung zum Thema der „Historischen Wendepunkte in der Antike“.
„Wo entstand die Demokratie? Worin liegen die Ursachen für die Gegensätze zwischen West und Ost? Warum überschritt Caesar den Rubicon und wieso wirken die Herrschaftszeit des Kaisers Augustus und all die Einflüsse aus der Römerzeit immer noch auf Europa ein? Und was besagt das Zitat, der Würfel sei geworfen?“ Diese und noch viele weitere Themen und Fragestellungen beschäftigen die Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe jedes Jahr aufs Neue im gymnasialen Geschichtsunterricht.
OStD Kratzer (li.) freut sich über die von Stefan Hundsrucker überbrachte Ausstellung
Um dieses große Themenfeld aber über das Schulbuch und über den Unterricht hinaus für alle Schülerinnen und Schüler nachhaltig zugänglich zu machen und vor allem um zu ermöglichen, dass die Zusammenhänge der europäischen Geschichte und deren Wurzeln, die in der Vielfalt der Antike zu suchen sind, präsent sind und im Schulalltag auch ganz einfach „nebenbei“ wahrgenommen und begutachtet werden können, übergab Stefan Hundsrucker, bis vor kurzem Referendar am LLG und derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Alte Geschichte an der Universität Passau (Inhaber der Professur: Prof. Dr. Oliver Stoll), dem Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium Grafenau die Ausstellung mit dem Titel „Historische Wendepunkte der Antike“.
Ein Wegweiser gibt hier schon die Richtungen vor, die zu den einzelnen Themen der griechischen und römischen Geschichte führen: Die Attische Demokratie, die Feldzüge Alexanders des Großen, Caesar, Augustus, aber auch erste Einblicke in die Philosophie und die Verfassungsgeschichte verweisen auf die Vielfalt der Antike, die es für die Schülerinnen und Schüler zu entdecken gilt. Die Ausstellung, die die Passauer Studenten über ein ganzes Semester hinweg von der ersten Idee über das inhaltliche Konzept bis hin zur Finanzierung und der konkreten Ausstellungsrealisierung umgesetzt haben, setzt sich zum Ziel, auf verständliche und anschauliche Weise einen kleinen, für den Zuschnitt der Gymnasien relevanten Bereich der Geschichte so zu präsentieren, dass er dauerhaft an der Schule begleitend und parallel zum Unterrichtsgeschehen eingesetzt werden kann. Hierzu wurde als didaktisches Begleitmaterial auch eine „Reise durch die Antike“ konzipiert, auf die sich die Schülerinnen und Schüler des LLG ab jetzt begeben können, um die einzelnen Wendepunkte und Wegstationen zu erkunden. Antike Münzen gibt es dabei zu untersuchen, Marschrouten auf Karten zu erforschen oder Sichtweisen antiker Autoren nachzuvollziehen. Die Reise, die sich von Athen über den Indischen Ozean bis nach Rom und nach Germanien erstreckt, deckt damit einen großen Bereich der Antike und soll „die Lebendigkeit der Antike immer vor Augen führen und aufzeigen, wie viele Schnittstellen es zwischen der Antike und dem heutigen Europa, aber auch mit den aktuellen Konfliktlagen der Welt gibt“, so Hundsrucker, der das Konzept vorstellte.
Schulleiter OStD Günter Kratzer und StRin Ulrike Karl, Fachbetreuerin für Geschichte, zeigten sich sehr erfreut und stolz, den Schülerinnen und Schülern des LLGs diese didaktisch wie fachlich aufwendig vorbereitete Ausstellung präsentieren zu können.
Die Ausstellung, die dem Gymnasium Grafenau als Geschenk zu den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum überreicht wurde, ist in der Aula des Gymnasiums noch bis 20.12.2015 zu sehen und wird dann seinen festen Platz im LLG finden.