Handwerk, Tradition und Gründergeist des Glashandwerks befinden sich im Strukturwandel, beschleunigt durch die technologische Entwicklung und Digitalisierung einer globalen Welt. Auf der Suche nach Wegen, diese Veränderung für den Werkstoff Glas und die Region zukunftsorientiert und erfolgreich zu gestalten, haben Schulleiter Gunther Fruth, Iris Haschek (Stellv.) und Projektleiterin Veronika Zotter eine chancenreiche Zukunft für das Glashandwerk entwickelt, die „Gründerwerkstatt Glas Zwiesel“.
Mit der Vorstellung der Zukunftsvision „Glas-Campus“ und den mit der Projektidee verbundenen Vorteilen möchten die Initiatoren Manfred Eibl als Unterstützer auf politischer Ebene gewinnen. „Dieser Campus ist eine Option, das Wissen, das Können und die Erfahrung generationsübergreifend weiterzugeben und junge Menschen mit einer Leidenschaft für Glas langfristig an die Region zu binden. Er bietet die Chance, eine neue junge Glasszene in der Glasregion Bayern-Böhmen entstehen zu lassen und Gründer für den Standort Bayerischer Wald zu gewinnen“, davon sind die Vordenker überzeugt.
Manfred Eibl zeigte sich beeindruckt von der zukunftsorientierten Initiative, mit der das Projekt-Team die Zukunft des gestaltenden und technischen Glashandwerks, welches eine fundamentale Komponente der Branche im Bayerisch- Böhmischen Raum darstellt, proaktiv gestalten möchte. „Eine Region und ein Wirtschaftszweig sollten sich ehrlich und ernsthaft für die Menschen interessieren, die sie für ihre Zukunft vor dem Hintergrund einer über Jahrhunderte gewachsenen Glaskompetenz gewinnen möchten. Das hat das Team um Gunther Fruth nicht nur verstanden, sondern setzt dies aktiv in der Realität um. Wenn wir zudem die Start-Up Szene nicht als Unternehmensform begreifen, sondern als innere Haltung, die ernst genommen werden möchte, können außergewöhnliche Konzepte entstehen und umgesetzt werden.“
v.l.: Manfred Eibl, Iris Haschek (Stellv.) und Projektleiterin Veronika Zotter und Schulleiter Gunther Fruth
Den großen Schritt in die Selbstständigkeit möchte man daher in der „Gründerwerkstatt Glas Zwiesel“ mit optimalen Bedingungen wie Netzwerkkontakten, geeigneten Räumlichkeiten mit moderner Infrastruktur sowie dem Zugang zu Fördermöglichkeiten und Risikokapital unterstützen. Wie auch in anderen europäischen Ländern werden dafür staatliche Finanzierungshilfen benötigt. Manfred Eibl versprach, hierfür die Möglichkeiten der Kofinanzierung im Wirtschaftsministerium auszuloten, damit eine neue „Glasgeneration“ die einstigen Glanzzeiten für das 21. Jahrhundert neu interpretieren kann. Die Hoffnung ruht dabei zudem auf der Unterstützung durch alle regionalen Entscheidungsträger*innen, der Unterstützung aus der Glaswirtschaft und der Bevölkerung sowie durch politische Mandatsträger in Form von Wirtschaftshilfen.
Die Wurzeln der Glasherstellung im Bayerischen Wald reichen bis ins 14. Jahrhundert - mit Zusammenarbeit und Unterstützung aller Beteiligten bleibt der Bayerische Wald auch in Zukunft die bedeutendste Glasregion Deutschlands.